Dissolving Our Market Value

Branchentreff
Workshop
31. Oktober 2021 | 14:00 -
Vierte Welt, Adalbertstr. 4, Galerie 1.OG, 10999 Berlin

Dissolving Our Market Value

Zweitägiger Workshop

Das Format „Dissolving Our Market Value“ lädt dazu ein, Solidarität und Differenzen in ökonomischen Fragen in Form der Community Care Praxis zu denken. Die Auseinandersetzung mit Qualitätsbegriffen wird eine besondere Rolle spielen, gemeinsam wird an der Auflösung verinnerlichter marktförmiger Strukturen gearbeitet, um solidarische Kunstpraxen zu stärken.

Offen für Personen, die sich als Teil einer marginalisierten oder unterrepräsentierten Gruppe im Kunst- und Kulturbetrieb identifizieren.
Bitte schreib uns einen Satz an produktion [at] viertewelt.de, warum du gerne an diesem Workshop teilnehmen würdest.

31. Oktober 2021
Working through Conflict and the Possibility of Inter-community Solidarity?

Mit Kathy-Ann Tan

In diesem experimentellen und partizipativen Workshop werden wir einige Strategien und Übungen diskutieren und brainstormen, wie wir mit Konflikten innerhalb unserer eigenen queeren, BIPoC: und anderen marginalisierten Communities in der Berliner Kunstszene umgehen können. Während „Vielfalt“, „Integration“ und „Zugänglichkeit“ in der Berliner Kunst- und Kulturszene in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gewonnen haben, werden viele Versuche, Institutionen zu „dekolonisieren“ oder antirassistische Methoden zu praktizieren, weiterhin durch Tokenisierung, Extraktivismus und Instrumentalisierung untergraben. Diese werden sowohl von weißen als auch von BIPoC-geführten Institutionen verübt und sind Spiegelung eines größeren „Teile-und-herrsche“-Mechanismus, der in weiß dominierten, westlichen Gesellschaften prägend ist. Wie können wir als QTBIPoC:-Künstler:innen und Kulturschaffende unsere eigenen internen Spaltungen, Spannungen und Konflikte überwinden und gleichzeitig verstehen, dass das übergeordnete Ziel darin bestehen muss, die Arbeit von unterrepräsentierten Künstler:innen zu unterstützen, die mit den Herausforderungen konfrontiert sind, sich in weißen Institutionen zurechtzufinden und zu überleben? Wie können wir ableistische Haltungen erkennen und hinterfragen? Sind gemeinschaftsübergreifende Formen der Solidarität möglich? Wie können wir Formen der Fürsorge, des „Calling In“ (im Gegensatz zu „Calling Out“) und des Austausches praktizieren, die weiterhin Raum für eine Vielzahl von abweichenden Stimmen schaffen, während wir auf ein größeres Ziel hinarbeiten, das Cis-Weiße-Hetero-Patriarchat abzubauen?

Kathy-Ann Tan ist eine in Berlin lebende Kurator:in, Autor:in und unabhängige Wissenschaftler:in für bildende Kunst und Performance, postkoloniale und dekoloniale Theorie, Critical Diversity Studies und Gender/Queer Studies. Sie interessiert sich für alternative Modelle der Kunstverbreitung, des Ausstellungsmachens und des Aufbaus von Institutionen, die auf Fragen der sozialen und transformativen Gerechtigkeit abgestimmt sind. Ihr laufendes Projekt www.decolonialartarchives.com zielt darauf ab, gemeinsam ein Online- und Offline-Forum für Künstler:innen, Kurator:innen und Kulturschaffende aufzubauen, um Wege zu entwickeln, koloniale Narrative zu hinterfragen und neokolonialen Formen von Herrschaft und Kontrolle entgegenzuwirken.

Organisiert von Melmun Bajarchuu (Critical Companion), Annett Hardegen (Dramaturgin/Produzentin/KoLeitung) & Julia*n Meding (Performancekünstlerin)