Open Call: Vermittlungsformate für das Projekt und die Publikation „Wahrnehmungen“ (AT)
Open Call: Vermittlungsformate für das Projekt und die Publikation „Wahrnehmungen“ (AT)
Was prägt unsere Wahrnehmung als Zuschauer:innen? Unter welchen (körperlichen) Voraussetzungen nehme ich eine künstlerische Erfahrung wahr? Inwieweit beeinflusst auch der Spielort meine Empfindung? Vermittlungsformate können die Zuschauer:innen dazu anregen, die Aufmerksamkeit auf die eigene Wahrnehmung einer künstlerischen Arbeit zu lenken und diese zu hinterfragen.
Wer kann sich beteiligen?
Alle Interessierten aus der freien Szene sowie Kulturvermittler:innen und jene, die es noch werden wollen, sind eingeladen, sich Vermittlungsformate auszudenken (eine Ausbildung oder Arbeitserfahrung im Bereich Vermittlung ist nicht Voraussetzung für die Bewerbung).
Die ausgewählten Formate können von den Autor:innen selbst und mit Unterstützung durch Theaterscoutings Berlin im Zeitraum Februar bis Mai 2022 anhand von zwei Produktionen in der freien Szene Berlins durchgeführt und getestet werden.
Der Bewerbungsschluss ist der 22. November 2021.
Das Projekt führen wir in Zusammenarbeit mit Spielstätten der Berliner freien Szene durch. Insgesamt werden bis zu drei neu konzipierte Vermittlungsformate in zwei Versuchsrunden an drei Berliner Spielstätten getestet, weiterentwickelt und angepasst. Die ausgewählten Formate werden zusätzlich in einer Publikation präsentiert, begleitet von Wahrnehmungsberichten der Spielstätten-Partner:innen und ergänzt durch Textbeiträge zu bereits existierenden Formaten sowie Erfahrungen der Berliner freien Szene.
Was wird gesucht?
Wir wünschen uns Ideen für Vermittlungsformate mit einer Länge von zehn bis maximal sechzig Minuten, die direkt vor oder nach einer Vorstellung umsetzbar sind . Die Formate sollen von unterschiedlichsten Menschen, auch unabhängig von deren Autor:innen, realisierbar und anhand verschiedener Produktionen anwendbar sein. Allerdings ist es ebenfalls möglich, sich auf spezifische Kunstgenres und/oder Zielgruppen zu begrenzen. Vermittlungsformate für Kinder und Jugendliche sind nicht ausgeschlossen, wir bevorzugen jedoch Formate, die sich an ein erwachsenes Publikum richten.
Wichtiger Hinweis: Dieses Projekt versteht sich als ein Experimentierlabor! Alle Ideen sind willkommen, auch solche, die auf den ersten Blick schwer durchzuführen sind. Es wird eine Werkstatt angeboten (siehe Zeitplan), um Ideen zu präzisieren und praktisch weiterzudenken, sowie eine Testphase, die ermöglicht, das Vermittlungsformat in zwei Versuchsrunden zu verändern und anzupassen.
Wie kann ich mitmachen?
Der Bewerbungsschluss für die Ideen zu Vermittlungsformaten ist der 22. November 2021. Die Bewerbungen sollten eine Kurzbiografie sowie eine Kurzbeschreibung der Idee (max. eine A4-Seite) mit folgenden Angaben beinhalten:
• Ziel und Prinzip des Vermittlungsformats
• ggf. Zielgruppe/Genre der darstellenden Künste
• erster Entwurf zum Ablauf des Formats
Die Beschreibung kann in Schriftform (auf Deutsch oder Englisch) oder als Audiodatei eingereicht werden.
Wir streben an, dass sich die gesellschaftliche Vielfalt in unseren Projekten widerspiegelt und begrüßen deshalb ausdrücklich Bewerbungen von Vertreter:innen marginalisierter Perspektiven. Eventuelle Kosten für DGS-Verdolmetschung im Rahmen der Werkstatt und der Testläufe können übernommen werden. Bei Rückfragen zur Barrierefreiheit stehen wir gern zur Verfügung.
Das Projekt versteht sich als eine experimentelle Austauschplattform zur Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsperspektiven aus einem Publikums- und Produktionsblickwinkel. Die Autor:innen der Vermittlungsformate können ihre eigenen Ideen professionell testen und weiterentwickeln. Die Formate werden in einer Publikation unter Nennung der Autor:innen und auf Wunsch mit Kontaktdaten veröffentlicht.Alle ausgewählten Autor:innen erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 600 Euro (beinhaltet: Präsenz bei beiden Werkstattterminen im Januar und Juni 2022 (Maximaldauer sind drei Stunden), zwei Testläufe des eigenen Formats zwischen Februar und Mai 2022 und zum Abschluss das Verfassen eines kurzen Textes über das Format für die Publikation).
Expert:innen Beirat:
- Swetlana Gorich, Kulturvermittlerin, Projektleitung „Performing Exchange“ beim Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V.
- Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim, Künstlerin und Kuratorin
- Martin Rolfs, Prof. Dr. phil., Heisenberg Professor für ‘Allgemeine Psychologie: Aktive Wahrnehmung und Kognition’ (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Mit Nathalie Frank, Projektleitung für das Performing Arts Programm Berlin
Zeitplan des Projekts (Änderungen vorbehalten):
Oktober 2021:
Open Call für Autor:innen von Vermittlungsformaten
November 2021:
Auswahl von bis zu drei Spielstätten-Partner:innen durch einen Expert:innen-Beirat
Dezember 2021:
Auswahl von bis zu drei Vermittlungsformaten durch einen Expert:innen-Beirat unter Einbeziehung der Spielstätten-Partner:innen
Januar 2022:
Auftakt: Die Autor:innen der ausgewählten Ideen werden zu einem Werkstatt-Format eingeladen. Neben der Gelegenheit zum Austausch und Input zu Vermittlungsformaten werden in der Werkstatt Ziele, Abläufe und praktische Voraussetzungen der Formate geklärt. Die Werkstatt ist als Präsenzformat gedacht, wir passen uns aber gern an die Bedarfe der Teilnehmer:innen an.
Open Call für weitere Textbeiträge für die projektbegleitende Publikation
Februar bis Mai 2022:
Testphase: Jedes neu konzipierte Format wird zweimal in den drei beteiligten Spielstätten getestet und bearbeitet. Nach jedem Testlauf gibt es eine Feedback-Runde.
Auswahl von bis zu sechs weiteren Textbeiträgen durch den Expert:innen-Beirat unter Einbeziehung der Spielstätten-Partner:innen
Juni 2022:
Abschluss der Testphase im Rahmen eines gemeinsamen Austausch-Werkstatt-Termins. Es entstehen Textbeiträge von den Autor:innen der Formate sowie von den Spielstätten, die ihre Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren.
Oktober 2022:
Veröffentlichung der Publikation: Alle Beteiligten sind zur feierlichen öffentlichen Präsentation der Publikation eingeladen.
Kontakt:
Nathalie Frank
nathalie.frank [at] pap-berlin.de